Es macht sich ein Wohlgefühl breit, wenn man das Glück hat in seinem Garten zu sitzen und dem Summen der Bienen, dem Zwitschern der Vögel und dem Rascheln des Laubes zu lauschen und dabei die Libellen am Gartenteich zu beobachten.
Ein Naturgarten bietet Ihnen einen Rückzugsort vom hektischen Alltag, Entschleunigung und eine pflegeleichte Alternative zum konventionell gestalteten Einheitsgarten.
Warum Naturgarten?
Ein Naturgarten unterscheidet sich vom klassisch gestalteten Garten durch die Verwendung heimischer Stauden, Saatgut und Gehölzen, nur diese bieten unseren heimischen Tieren Nahrung und optimale Lebensräume. Einheimische Pflanzen sind die Lebensbedingungen bei uns gewöhnt – das macht sie pflegeleichter.
Der Naturgarten verändert sich im Laufe des Jahres und der Jahre, dieser dynamische Prozess ist gewünscht, es ergeben sich dadurch immer neue Gartenbilder: manche Pflanzen wandern durch den Garten und tauchen an anderer Stelle auf, manche verschwinden nach einer gewissen Zeit… wichtig ist, dass möglichst vom frühen Frühjahr bis zum Spätherbst „durchgeblüht“ wird und somit den Tieren Nahrung angeboten wird und es immer etwas Neues zu entdecken gibt.
Funktionsflächen, Wege und Mauern, werden so gebaut, dass sie nicht nur einen Nutzen für den Menschen, sondern auch einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten, z.B. Trockenmauern, Pflaster mit breiten Fugen in denen sich Pflanzen ansiedeln können und in denen Nistplätze für Wildbienen entstehen können, ein Gartenteich der Lebensraum für viele verschiedene Tiere wie Insekten, Molche und Frösche oder eine Trink- und Badestellen für Vögel wird.
Unterscheidung zur konventionellen Gartengestaltung
Im naturnahen Garten wird, vereinfacht gesagt, mehr Natur zugelassen. Viele konventionelle Gärten sind so „überpflegt“, dass durch das ständige Jäten, Trimmen und Düngen, Kleintiere wie Igel und Insekten keine Nahrung oder Rückzugsorte und Vögel keine Nistplätze mehr finden.
Ich verwende, wo möglich, Natur- oder Recyclingmaterialien, unbehandeltes Holz, verzichte auf chemische Düngemittel, Pestizide, Herbizide und Torf. Der Garten ist daher umweltschonender, Ressourcen sparender und kostengünstiger in Anlage und Pflege: ein Rückschnitt wird ein Mal im Jahr durchgeführt, sobald die Pflanzen eingewachsen sind, wird nur in absoluten Hitzeperioden gegossen, Eingriffe erfolgen nur korrigierend.
Wichtig ist, möglichst wenig Fläche zu versiegeln, Regenwasser zu nutzen und auf dem Grundstück versickern zu lassen, anstatt es abzuführen. Rückschnitte werden auf das Nötigste beschränkt und Pflanzenstängel für den Unterschlupf für Insekten über den Winter stehen gelassen.
In einem naturnahen Garten ist es wichtig viele Strukturen wie Hecken, Totholz, Steinhaufen (oder z.B. eine Trockenmauer) und Wasserstellen, zu schaffen, um so ein breites Angebot für Tiere als Nisträume, Behausung und Baumaterial zu bieten.
Auch Funktionsflächen, wie z.B. Wege und Mauern, werden möglichst so gebaut, dass sie nicht nur einen Nutzen für den Menschen sondern auch einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet.